30 Mai 2006

Oh Mann - und jetzt wird's auch noch um 16 Uhr schlagartig stockdunkel! Ich will in den Süden!

Novemberfeeling im Mai
Ich denke, dieses Wetter macht mich so langsam depressiv. Am Schreibtisch frieren einem die Finger und Zehen ab, vor dem Fenster plätschert es oder es biegen sich die Bäume. Wenn man aus dem Haus geht wird man nass. Die Eltern machen sich einen warmen Lenz bei 25 Grad in Rom. Mein Virusprogramm hat einen Trojaner gefunden. Anstrengender Besuch hat sich angekündigt. Dem Mann steht viel Arbeit ins Haus.
Da hilft nicht mal die neue Himbeer-Yogurette.
Von wegen Wonnemonat!

Die Südwindlilie
Da steht sie nun an meinem Fenster, die Südwindlilie oder auch Milchstern genannt. Offiziell steht in ihrem Pass: Ornithogalum thyrsoides. Mit diesem Namen müsste eigentlich mindestens sowas wie Gräfin von und zu oder Königin als Zusatz davor stehen.
Interessanterweise hat's der Mann ja nicht so mit Schnittblumen. Wenn er dann doch mal ganz tief in die Nettigkeiten/Entschuldigungen/Anlässe-Schublade greift, kommt immer eine Topfpflanze hervor. Die würde länger halten, sagt er. Einfach gemacht, muss er nicht so oft ein bringen, sag ich. Aber er bleibt stur. Topfpflanzen können ja auch ganz schön sein. Bleibt trotzdem die Frage, was ein Blumenstrauß-Geschenk von einem Topfpflanzen-Geschenk unterscheidet.
Ich sehe da schon die neue Frauenmagazingeschichte förmlich vor mir:
Sag mir, welche Blumen er bringt und ich sag dir, was er für ein Liebhaber ist.
Regelmäßig rote Rosen: totaler Langweiler ohne eigene Ideen.
Selten rote Rosen: schlechtes Gewissen ohne Esprit für die besondere Entschuldigung - funktioniert nicht.
Weiße oder gelbe Rosen: zu viel Angst vor dem Heiratsantrag.
Fertiger Strauß mit viel eingearbeitetem Grün vom Floristen: unsinnlicher Kerl, hat keinen Sinn für das Schöne im Leben.
Topfpflanze: bodenständig, verlässlich, kein Mann für eine Nacht.
Nelken: hängt zu sehr an seiner Oma.
Sonnenblumen: Ökolatsche und Erdbeerteetrinker
Könnte funktionieren. Ich sollte das dringen der nächstbesten Zeitschrift anbieten. Wichtig ist wahrscheinlich an keinem Strauß mehr als ein gutes Haar lassen, höchstens am selbstgepflückten Wiesenblumenstrauß. Hippieesken sind ja wieder in.
Und jetzt die Südwindlilie gießen.

29 Mai 2006


Kino 25/06: Das geheime Leben der Worte
Ist es wirklich schon wieder so lange her gewesen, dass ich im Kino war? Unfassbar! Nun gut. Diesmal wieder mit dem Kinofreund einen Film geguckt. Das geheime Lebend er Worte von Isabel Coixet.
Hannah arbeitet in einer Fabrik. Stur, immer alleine, ohne Kontakt zu den anderen. Eines Tages zwingt sie ihr Chef endlich einmal Urlaub zu nehmen - die Kollegen beschwerten sich schon über diese übereifrige Arbeiterin. Hannah ist schwerhörig und hat offentlichtlich einen Hang zu Seifen, massenhaft quadratische, gelbe, billige Seifen. Sie wohnt einsam, isst nur Hühnchen, Reis und Apfel. Nur. An ihren kleinen Ritualen macht sie ihr Leben fest. Zeit für sich scheint sie nicht zu brauchen, oder eher gar nicht zu wollen. Ihren Urlaub verbringt sie an der englischen Küste, vor einer Bohrinsel.
Doch da sie mit sich nichts anzufangen weiß, heuert sie als Krankenschwester auf der Bohrinsel an, auf der soeben ein schrecklicher Feuerunfall passierte. Sie soll sich um Josef kümmern, der schwere Brandverletzungen erlitten hat und vorübergehend erblindet ist, bis er transportfähig ist.
Josef redet viel. Hannah gar nicht. Nur langsam kommen sich die beiden näher, legen ihre Scheu ab. Auch mit den anderen Bohrinselbewohnern kommt Hannah ganz langsam in Kontakt.
Josef fühlt sich furchtbar schuldig, weil er eine Affaire mit der Frau seines Freundes hatte, der sich daraufhin auf der Bohrinsel in den Feuerball stürzte und ums Leben kam. Josef konnte ihn nicht mehr retten.
Und Hannah? Sie erzählt nichts von sich, nicht mal ihren Namen will sie ihrem Patienten verraten. Erst zum Schluss sprudelt es plötzlich aus ihr heraus. Ihre schrecklichen Erlebnisse aus dem Krieg in Jugoslawien, die Vergewaltigungen, die Misshandlungen, die Verletzungen. Ihre Traumatisierung war lange klar und kommt am Ende plötzlich viel zu plakativ rüber.
Nichts desto Trotz: Ich mochte den Film; bis eben auf das letzte Viertel, das zu pathetisch war. Denn schließlich haut Hannah natürlich ab, Josef wird ihr nach seiner Genesung folgen und von Hannahs Therapeutin so einige gutmenschliche Reden zu hören bekommen, Josef wird Hannah finden und schlussendlich wird doch alles irgendwie gut.
Andere Schluss und der Film wäre ein echtes Meisterwerk. So ist er immerhin noch ganz schön gut.

16 Mai 2006

Fußball ist unser Leben
Mann, immer noch so lange hin zur WM. Seit dem letzten Spieltag und dem HSV-Werder-Spiel bin ich wieder ganz angefixt. Spiel, Spaß und Spannung wird für mich zwar hauptsächlich in Hamburg stattfinden, aber, die haben da ja wohl auch Leinwände. Und ich kenne zum Glück schon mindestens zwei Fußballseher, mit denen man sich dann auch gleich mal verabreden kann.
Und die Auswahl - nun ja. Ich vermisse zwar Owomoyela, aber wer weiß schon, ob wir überhaupt die Vorrunde überstehen. Und dann muss man sich ja eh einen anderen Favoriten aussuchen, um ordentlich jubeln zu können. der Mann ist ja felsenfest davon überzeigt, dass Deutschland die Vorrunde nicht übersteht. Aber ehrlich gesagt hat er weder richtig Ahnung davon, noch zeigt er ein gesteigertes Interesse dafür. Soll er mal unken. Hauptsache bald Bier im Biergarten vor Leinwand mit Fußballl drauf.

15 Mai 2006


Blumenmutter
Ja, man musste an diesem Wochenende nicht Mama sein, um Blumen sein Eigen nennen zu dürfen. Von großem Vorteil war, dass der Blumenladen auf der O-Straße um Mitternacht immer noch auf hatte und der Mann in seltener Blumenschenklaune war. Jetzt rost es schwer auf dem Regal und pfingstrost leicht auf dem Schreibtisch vor sich hin. Und wenn man die Nase reinhält, riecht es sogar ganz schön rosig.
Blumen sind was Schönes. Sollte man viel öfter haben.

Teufelsberg
Am Wochenende zum ersten Mal seit all den Jahren auf dem Teufelsberg gewesen. Ganz schön windig. Toller Ausblick auf die Stadt. Viele Drachensteigenlasser. Zwei verzweifelte Gleitschirmflieger.
Hier würd ich gerne mal ein schönes Picknick machen im Sommer...

Literatur 8/06: François Truffaut Le Journal d'Alphonse
Abhandlung von Elisabeth Butterfly. Ja, die Dame heißt wohl wirklich so. Truffauts Tochter Eva hatte sich damals auch gewundert und sie wohl nur wegen ihres ungewöhnlichen Namens überhaupt getroffen.
Madame Butterfly geht der Geschichte des letzten, nicht vollendeten Films von Truffaut nach: Le Journal d'Alphonse. Die Geschichte des Sohnes von Antoine Doinel, der Hauptfigut diverser Filme von Truffaut war, immer gespielt von Jean-Pierre Léaud. Beim Lesen stellte ich mal wieder fest, wie absolut herausragend die Filme des Großmeisters der Nouvelle Vague sind. Wie unglaublich traurig, dass Truffaut so früh gestorben ist.
Eines der schönsten Zitate aus dem unfertigen Film:
Cette semaine j'ai travaillé comme livreur chez Monceau Fleurs, aux Batignolles. J'ai porté à Marion 61 Lys blancs destinés à un mariage en banlieue. J'ai été viré, Marion est tombée malade parce qu'elle est allergique aux fleurs, alors, j'ai voulu mourir. Certains jours comme aujourd'hui, la vie a si mauvais goût qu'on voudrait pouvoir la cracher.
So ist es. So ist es immer in den guten französischen Filmen.

12 Mai 2006

Grundgesetz
Muss ja mal drauf hingewiesen werden, auf diese Unfassbarkeit:
Verteidigungsminister Franz Josef Jung möchte den Verteidigungsfall neu definieren. Verteidigung 2006 ist offensichtlich nicht mehr dasselbe wie 1948. "Die Mütter und Väter des Grundgesetzes haben unter 'Verteidigung' etwas anderes verstanden als wir", sagt der grundgesetztreue Herr Verteidigungsminister.
Ja Gott sei Dank, kann man da nur ausrufen, haben die Väter unseres sonst so gerühmten und beliebten Grundgesetzes da eine andere Auffassung gehabt!
Nix hier Grundgesetz ändern, um die Bundeswehr in fremde Kriege schicken zu können und am besten auch noch am 1. Mai einsetzen zu können.
Schäuble und Jung sollte man dringend mal einen Einbürgerungstest machen lassen, damit sie mal was über ihr eigenens Grundgesetz lernen, das hat nämlich schon seinen Sinn!
Kioskiaden
Selbsterfahrung
Ich: Hallo! ich hätt gern eine Pizza. - Äh, eine Zitty mein ich natürlich.
Er: Ah ja.
Ich: Was macht das gleich wieder? 4,50?
Er: Nein. 2,70. - Vielleicht solltest du mal ein Glas Wasser trinken.

Wohlgemerkt nicht abend oder nachts, sondern Donnerstagnachmittag um 17 Uhr.


Fremderfahrung
Auftritt Kunde in Trainingshose und dorthinein gestecktem, grellgemustertem Wollpulli, Hausschlappen, alte Hornbrille, in die dicke Marmeladengläserböden eingebaut sind.

Kunde: Ein Päckchen Marlboro.
Verkäufer reicht es ihm.
Kunde: Was kostet das?
Verkäufer: 3,80.
Kunde: Hab ich nicht.
Verkäufer: Ja dann...

Abgang Kunde ohne weiteren Kommentar.

11 Mai 2006


Sommer in der Hansestadt
Das passendste Bild eigentlich für Juli, August und September, was mich betrifft. So wirds wohl aussehen...
Hat noch jemand ein Zimmer frei? Im Juli? August und September ist schon fast geritzt.
Irgendwer muss auf jeden Fall mit mir am Elbstrand grillen gehen.

Beste Marmelade ever
Also, alles fing damit an, dass die eingeheiratete So-gut-wie-Schweizerin beschloss, dass ihr Mann nicht allzu schnell zur Buddhafigur mutiert und startete die so genannte Glyx-Diät. Scheinbar funktionierte sie ganz gut. Besonders beliebt in dieser Diät war wohl die Marmelade. Also verkochten wir bei einem meiner Besuche ein paar Erdbeeren zu Marmelade. Ging ganz schnell, schmeckte unfassbar gut. Bis zum Abend hatten wir jede Menge Erdbeerbrote vertilgt. Dem Ehemann sein Abendessen bestand an diesem Abend auch nur aus Erdbeermarmelade.
Mann, waren wir alle glücklich.
Nun steht diese Marmelade im Buchstabenpolizei-Kühlschrank. Nur noch ein Glas. Gestern Abend zum Abendessen gabs Marmeladenbrote satt.
Hier das verführerisch einfache Rezept:

500 g Beeren
150 g Fruchtzucker
2 EL Zitronensaft
3 TL Apfelpektin-Geliermittel (gibt's im Bioladen, Zitronenpektin geht auch)
50 g Birnen- oder Apfeldicksaft (gibt's auch im Bioladen)

Beeren mit Fruchtzucker und Zitronensaft gut 3 Minuten kochen
Topf vom Herd nehmen. Eventuell pürieren.
Pektin mit Birnendicksaft vermischen und in die Marmelade rühren.
Nochmal eine Minute gut durchkochen lassen.
In kleine Gläser füllen, zuschrauben und auf dem Kopf stehend erkalten lassen.

Da keine Konservierungsstoffe in der Marmelade sind, empfiehlt es sich, nur mit extra Löffel in das geöffnete Marmeladenglas gehen, da sie sonst schnell schimmelt. Geschlossen ist die Marmelade aber lange haltbar.

Neue Lieblinge
Endlich sind sie da, die neuen Chucks. Direkt aus New York über die Schweiz, das Allgäu, Berlin-Ost nach Kreuzberg. Und das Grün ist doch auch ganz schick. Jetzt müssen schnell Ledereinlegesohlen her, zwecks dem Tragekomfort in der sommerlichen Hitze. Und dann viel tragen und irgendwo hingehen, wo einem die Leute auf die Füße treten. Denn neu sind Chucks ja gar nicht so cool wie alt.
Es drängt sich das Gefühl auf, dass jetzt noch mehr Farben her müssen, wie wärs mal ganz gewagt mit Rosa. Und Braun wäre auch gut. Vielleicht auch neue Schwarze und eventuell doch mal hohe und welche in Leder und gibts die nicht auch in richtig sommerlich mit mehr Öffnungen und.... Auweh: Addicted.

10 Mai 2006


Haarspalterei
Ich dachte ja schon lange, man müsste mal eine Dokumentation über die unfassbaren Friseurnamen machen, die jetzt allerorten wie Pilze aus dem Boden schießen. Seit es die Billigfriseure gibt, grassieren diese unmöglichen Bezeichnungen. Und da sind "No Name", "Haarwerkstatt" und "Haarspree" noch total harmlos und "Cut-Haar-strophal", "Kaiserschnitt" oder "ChicSaal" bestimmt noch lange nicht das Schlimmste.
Vorbei die Zeit des "Friseur Schmid", wo mir mit 15 Herr Schmid persönlich den Pony so kurz schnitt, dass ich aussah wie Karl Napp der Abwaschbare und 15 weitere Jahre nicht mehr zum Friseur ging.
Salon Mayer - geschlossen, Salon Gaby - zu. Vorbei die Zeiten, als im Schaufenster des örtlichen Friseurs noch diskret die Vorhänge die Blicke der Vorbeigehenden auf nasse Haare und Trockenhauben abhielten. Keine Intimität mehr beim Friseur. Jetzt kann einen jeder anglotzen. Meist dröhnt dazu noch sehr unentspannende Elektromusik und da kommen wir zum einzigen Vorteil heute: Man muss nicht mehr unaufhörlich quatschen, wenn man die Haare verschnitten bekommt und hinterher auch noch freundlich Trinkgeld geben.

Hierzu bitte unbedingt die Fotos auf SpOn zum Thema anschauen!
Foto hier auch von SpOn.

Literatur 7/06: Neue Vahr Süd
Was soll man über Sven Regeners Buch noch groß sagen? Es ist großartig. Extrem lustig. Habe selten nicht mehr so viel gekichert und lauthals losgelacht und angefangen, anderen spontan vorzulesen, wie bei diesem Buch. Und wenn man selbst mal in Bremen gewesen ist und sogar ein paar Bremer kennnt, dann findet man viele, viele Wahrheiten über diese Hansestädter. Köstlich, die Punker- und StudentenWG-Beschreibungen, oder die Geschichten vom Bund, den Uffzs, Stuffzs und Hauptfelds, oder Frank Lehmanns unfreiwilligen Freund und Schlägertyp Harry. Sehr gut getroffen auch die Beschreibungen von Frank und seinen Eltern. Diese Gespräche gibt es eins zu eins sicher in jedem dritten Haushalt, wenn die Kinder erwachsen sind und ausziehen oder ausgezogen sind.
Alles in allem kann ich nur sagen: lesen, lesen, lesen! Und keine Angst vor der Dicke des Buches, erstens kommt es bald in taschenbuchform für knapp 10 Euro raus und zweitens liest es sich so einfach und schnell, dass man schneller durch ist, als man am Anfang denkt.
Auf in die Neue Vahr Süd!

05 Mai 2006

Morgenstress
Dass Älterwerden mit steigender Intoleranz einhergeht, ist leider nichts Neues. Wie hat man sich früher darüber aufgeregt, wenn einem die Erwachsenen sagten, man dürfe nicht die beschuhten Füße auf die Sitze legen oder nicht so rumschreien.
Heute bekomme ich persönlich schlechte Laune, wenn ich morgens in der U-Bahn neben einer Göre sitzen muss, die stumpf vor sich hin starrt und kleine Kopfhörerstöpsel in ihre Ohren gestopft hat. Leider nicht so tief, dass sie mich nicht belästigen. Ich sitze also daneben, will in Ruhe meine Zeitung lesen und kann doch nur hoffen, dass die Kleine endlich aussteigt. Tut sie aber nicht. Sie sitzt und starrt. Und ich höre blechernen Hiphop. Dass sie den auch hört, ist nicht zu erkennen, da sie keine Regung zeigt, keine Mine verzieht, nicht mal mit dem Fuß wippt. Und da ich ja nun doch jünger bin als ich mich eigentlich in diesem Moment denke, sage ich eben nichts - und leide. und bekomme schlechte Laune, weil ich so alt bin, dass mich das so nervt. Ein Teufelskreis, dieses Leben.

04 Mai 2006

Wir werden echt geschützt
Heute die wohl abgefahrenste Geschichte vom Verfassungsschutz gehört:
Eine zeitweilige Arbeitskollegin bekam auf ihrem Handy einen Anruf vom Verfassungsschutz mit der Bitte um ein Treffen. Ja, echt wahr! Sie also heute hin, in das Café, den Mann mit Schnauzer und Aktenkoffer treffen, wie er sich selbst beschrieb. Kaum war der da, machte er ihr klar, dass er nicht die Polizei ist, sondern von der Spionageabwehr und wenn sie jetzt gleich alles zugeben würde, dann könnte sie das tun, man würde sie nicht einsperren. Tatsächlich verdächtigte man die gute PR-Schnecke, für den KGB Spionage zu betreiben. Die Kollegin war natürlich entsetzt und sagte, dass sie sich nicht so recht erklären könnte, wie da ein Verdacht auf sie fallen könnte. Außer ein paar Studienjahre vor der Wende in Russland hat sie keine Kontakte in der Richtung. Klar, irgendwann versucht die Stasi mal, sie anzuwerben, was sie aber ablehnte. Der Verfassungsschützer las ihr ihren eigenen Lebenslauf vor und glich ihn ab, ließ sie irgendwann gehen, behauptete, er glaube ihr, betonte aber zum Schluss nochmal, dass sie ihm wirklich alles erzählen könne.
Cool. Ich sitze einer vermeintlichen KGB-Spionin gegenüber.
Aber wie bizarr, zu wissen, dass die deine Handynummer und deinen kompletten Lebenslauf kennen.
Eine Ossi-Vergangenheit müsste man haben, dann würden einem auch so aufregende Sachen passieren.

Maisonne
Erstens wird die Tastatur langsam heiß, zweitens brennts mir auf den rechten Arm und drittens sehe ich vor lauter Sonneneinstrahlung auf den Bildschirm gleich gar nichts mehr. Wer will da schon arbeiten?
Und Vorhang vorziehen ist doch um diese Jahreszeit wirklich noch keine ernstzunehmende Lösung.


Schadenfreude
Die guten Auslandsitaliener scheinen ja Prodi den Sieg gebracht und Berlusconi das Genick gebrochen zu haben. Sehr zu meinem Privatamüsement trugen die diversen Schilder an den italienischen Retaurants und Feinkostgeschäften bei, die alle der selbe Spruch zierte. So schön kann deutsch-italienische Schadenfreude und Erleichterung sein.


Aussage gegen Aussage
1. Mai ja wieder recht ruhig gewesen, sagt jedenfalls laut Zeitung die Polizei. Nur um 21 Uhr hätte es auf dem Heinrichplatz eine ungenehmigte Demo von rund 600 Jugendlichen gegeben, die dann mittten aus dem Straßenfest heraus die Polizei mit Steinen und Flaschen beworfen hätten. Steht in der Zeitung. Mhm. Exmitbewohnerin saß bis mindestens 21.30 Uhr am Heinrichplatz und schwört, nichts bemerkt zu haben, alles wäre ruhig und friedlich gewesen. Wie sollen diese 600 Demonstranten unbemerkt Steine auf die Polizei geworfen haben????
Gegen 22 Uhr standen zwar selbst die bayerischen, bis unter die Haarwurzeln bewehrten Kampfpolizisten am Anfang der Oranienstraße und machten einen auf gefährlich, doch trotzdem konnte jeder rein und raus laufen, ohne aufgehalten oder gewarnt zu werden. Angeblich gab es 52 verletzte Polizisten. Eigentlich können die nur über ihre eigenen dicken Stiefel gestolpert sein und sich die Bänder gedehnt haben. Komische Berichterstattung.
Bild vom rbb: dpa-Archiv

Schiff Ahoi
Ja, bald werde ich wieder die Heimatstadt dieses Bieres mit meiner Anwesenheit erfreuen. Rein aus Karrieregründen, versteht sich, denn angenehmer finde ich's ja hier im Hauptstadtdreck. Aber einen arbeitsreichen Hochsommer in der Hafenstadt werde ich schon überstehen. Ein bisschen freue ich mich sogar drauf: Arbeit wird bestimmt gut und ein paar sehr nette Menschen kann ich dann auch mal wieder ein bisschen öfter sehen.
Wo ich allerdings meinen Seesack in die Ecke pfeffern kann, ist noch ungeklärt. Am besten wäre natürlich ein Umsonstzimmer, denn meiner Zunft entsprechend arbeite ich natürlich drei Monate für quasi nix. Oder möchte jemand von Juli bis September einen WG-Zimmertausch mit mir machen?
Hallo Hamburger - Berlin ist im Sommer wirklich richtig schön!!!!