06 April 2006


Literatur 5/06: Un Célibataire
Roman von Emmanuel Bove, seineszeichens Franzose. Bove wurde in Deutschland von Peter Handke wiederentdeckt und übersetzt. Ich las ihn nun auf französisch. War schön mal wieder und gar nicht so schwer. Die Geschichte erinnerte mich ein wenig an "Senilità" von Italo Svevo. Ein Mann ist völlig verloren in der Welt des Müßiggangs, in der er keine Aufgabe hat, die ihm eine tägliche Ordnung und Ablenkung vom Unsinn des Nichtstun bietet. Von einer unsinnigen Verliebtheit purzelt er in die nächste, bis sich die gesellschaftlichen Konventionen über ihm zusammenbrauen und er sich in peinlichen Aussagen und Handlungen verstrickt. Zumindest empfindet der Held des Romans das so. Die anderen sind weithaus cooler in ihren Haltungen. Albert Guittard scheint ein altmodischer Sonderling zu sein, der sich schlussendlich, aus lauter Verzweiflung und Langeweile in eine alte Freundin verliebt und die Probleme seiner ehemals Angebeteten plötzlich widerwärtig findet.
Schönes Buch über einen schrecklichen Junggesellen, der alles will und nichts erreicht.

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