HINGEHEN!
Ausstellungseröffnung im Rahmen der 5. berlin biennale in der Galerie BRIX in der Greifswalderstraße 223 am Freitag, 17.3.2006 ab 19.00 Uhr.
Mit: Carla Åhlander, Henrike Daum, Christoph Dettmeier, Johanna Domke, Mark Formanek, Jan Freuchen, Ingo Gerken (Matthias Meyer), Tarje Eikanger Gullaksen, Stephan Homann, Jakob Jensen, Wolf von Kries, Antonia Low, Stefanie Mayer, Lutz-Rainer Müller, Janine Sack, Stefan Schuster, Thomas Seidemann, Tommy Støckel, Fredrik Stroemsaether, Anke Westermann, Gernot Wieland
und dem unvergleichlichen Matti Blind.
Im Netz bei brixbrix.
Und noch mehr dazu:
Die Ausstellung Ausserhalb Soledad entfaltet sich wie ein Roman in einem Roman oder wie eine Geschichte die in die Realität entschwindet. Diese Geschichte involviert verschiedene Charaktere und Persönlichkeiten und legt deren private Schicksale und universelle Ängste offen.Um diese Spannungen einzufangen und darzustellen, haben die KuratorInnen der 5. berlin biennale als Ausstellungsort eine 'ferne Insel in der Greifswalder Strasse' im Prenzlauer Berg gewählt. (Die Greifswalder Strasse führt in Richtung Mitte, ins Herz von Berlin, wo schon bei vorangegangenen biennalen in der Auguststrasse mit einer Vielzahl ungewöhnlicher Veranstaltungsorte und Ausstellungsräume gearbeitet wurde.)Mit der Wahl nur eines Ausstellungsortes, einer typischen Berliner Altbauwohnung, die sowohl als Beispiel als auch als Archetyp fungiert, bietet Ausserhalb Soledad seinen BetrachterInnen die Möglichkeit einer Vielfalt von Erfahrungen und den Blick über einen, für Berlin so typischen brach liegenden Hinterhof. Gewärmt von drei charakteristischen ostdeutschen Kohleöfen, öffnet die Apartmentinsel ihre Türen zu einem Raum, in dem wir gewöhnlicherweise essen, baden und spielen. Die beteiligten KünstlerInnen sind aufgefordert ihre Arbeiten für einen Raum zu modifizieren, der unser tägliches Dasein definiert: ein privater Wohnraum im zweiten Stock eines unrenovierten Altbaus, eine Spezies, die einst das Stadtbild prägte und heute nur noch selten zu finden ist.Ziel der KuratorInnen ist es, mit der Ausstellung eine Geschichte innerhalb einer Geschichte zu konstruieren, die Nebenpassagen vertieft und die bereits vorhandenen Spuren ihres früheren Selbsts aufgreift und weiterentwickelt. Ausserhalb Soledad ist weder eine Themenausstellung noch vertritt sie eine These: die Ausstellung stellt Fragen über die Absurdität des Lebens, seine Abwegigkeit, seine Schönheit und Zerbrechlichkeit.Mit Bezug auf die von John Steinbeck 1937 verfasste Erzählung "Von Mäusen und Menschen" ? die Geschichte spielt auf einer Farm ausserhalb von Soledad, einer Kleinstadt im ländlichen Kalifornien ? inszeniert Ausserhalb Soledad ein absurdes Theater, in dem Tiere, Menschen und Geister ihre tragischen Rollen spielen: Es ist aber auch ein Tag im Leben der BewohnerInnen Soledads und ein Spaziergang zu dieser entfernten Insel entlang von Orten, die unsere Existenz bestimmen.Die Ausstellung Off Soledad wird mehr als 20 Künstler einbeziehen, die mit verschiedenen Medien und Techniken arbeiten wie Zeichnung, Skulptur, Fotografie, Rollenspiel und Teambildung. Im Gegensatz zum gegenwärtigen Trend, auf Biennalen die neuesten Talente und Bewegungen vorzustellen, knüpft diese Ausstellung zeitübergreifende Verbindungen durch die Vergangenheit und Gegenwart, statt sich nur auf einen flüchtigen Trend oder Geschmack zu konzentrieren. Der Ort der Ausstellung auf einer entfernten Insel ausserhalb des Herzens der Stadt bringt eine unerwartete Freiheit der Gedanken mit sich und lädt die BesucherInnen auf eine Reise durch zahlreiche Geschichten Berlins ein.In Berlin ist es seit langem üblich, bestehende Gebäude und Strukturen in Veranstaltungsorte für vorübergehende Kunstausstellungen umzufunktionieren ? täglich verwandelt ein/e KünstlerIn seine oder ihre Wohnung in eine Galerie oder eröffnet einen unabhängigen Ausstellungsraum. Aus dieser Erfahrung heraus und dort ansetzend, wo die vorhergehende biennale endete, greifen die KuratorInnen die Besonderheit der Berliner Kunstszene und die einfachen Bedingungen vor Ort für eine inspirierende Erfahrung in einem ungewöhnlichen Kontext auf. Orte wie dieser, sind Segen und Fluch zugleich: Sie bieten spannende und neuartige Veranstaltungsorte für die Präsentation von Kunst, symbolisieren jedoch auch Fehlschläge und Folgen der übermächtigen und hartnäckigen Erinnerung und der Geschichte der Stadt.Die berlin biennale ist die einzige Biennale der Welt, die ihre Schauplätze und Veranstaltungsorte ganz nach den Erfordernissen der Ausstellung ausrichtet. Ausserhalb Soledad wird so zu einer Begegnung, die den Abstieg in die zerklüfteten Spiralen der Zeit vorwegnimmt, zu einer Reise durch Zeit und Raum, die Bestandteil der biennale ist.
17 März 2006
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