02 März 2006
Literatur 3/06: Unter Wasser atmen
Kurzgeschichten von Julie Orringer. Wunderbare Geschichten über Mädchen an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Keine öden Teeniegeschichten, sondern einzeln herausgegriffene Begebenheiten im Leben der jeweiligen Hauptpersonen, die eine Wende in deren Leben markieren. Zwei Schwestern sehen zu, wie auf einer Party, auf der ihre krebkranke Mutter und sie eingeladen sind, der Sohn des Gastgebers seine Schwester auf den Baum hinauf lockt und sie so lange ärgert bis sie das Gleichgewicht verliert, abstürzt und reglos am Boden liegen bleibt. Oder die Geschichte von Maddy, die mit im Auto saß als die Freundin ihres Bruders einen Unfall baute und mit ihrem Auto im See ertrank. Das mädchen konnte sich befreien, der Freundin jedoch nicht helfen. Nun hat sie panische Angst vor Wasser und ihr Bruder ist unfassbar gemein zu ihr. Doch sie soll zusammen mit ihm einen Tauchkurs absolvieren. Auf irgendeine Art und Weise, jede für sich, lernen die Mädchen unter Wasser zu atmen.
Keine Lustigen Geschichten, alles ist irgendwie tragisch-melancholisch und doch leicht schwebend. Mir hat die Stimmung, die Orringer verbreitet gefallen. Sehr schön, sehr empfehlenswert!
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