04 Mai 2006

Wir werden echt geschützt
Heute die wohl abgefahrenste Geschichte vom Verfassungsschutz gehört:
Eine zeitweilige Arbeitskollegin bekam auf ihrem Handy einen Anruf vom Verfassungsschutz mit der Bitte um ein Treffen. Ja, echt wahr! Sie also heute hin, in das Café, den Mann mit Schnauzer und Aktenkoffer treffen, wie er sich selbst beschrieb. Kaum war der da, machte er ihr klar, dass er nicht die Polizei ist, sondern von der Spionageabwehr und wenn sie jetzt gleich alles zugeben würde, dann könnte sie das tun, man würde sie nicht einsperren. Tatsächlich verdächtigte man die gute PR-Schnecke, für den KGB Spionage zu betreiben. Die Kollegin war natürlich entsetzt und sagte, dass sie sich nicht so recht erklären könnte, wie da ein Verdacht auf sie fallen könnte. Außer ein paar Studienjahre vor der Wende in Russland hat sie keine Kontakte in der Richtung. Klar, irgendwann versucht die Stasi mal, sie anzuwerben, was sie aber ablehnte. Der Verfassungsschützer las ihr ihren eigenen Lebenslauf vor und glich ihn ab, ließ sie irgendwann gehen, behauptete, er glaube ihr, betonte aber zum Schluss nochmal, dass sie ihm wirklich alles erzählen könne.
Cool. Ich sitze einer vermeintlichen KGB-Spionin gegenüber.
Aber wie bizarr, zu wissen, dass die deine Handynummer und deinen kompletten Lebenslauf kennen.
Eine Ossi-Vergangenheit müsste man haben, dann würden einem auch so aufregende Sachen passieren.

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