24 Juli 2006


Supermarktverletzung
Man kennt das Phänomen: Egal an welche Kasse man sich gerade anstellt, und ist es auch die mit der noch so kurzen Schlange, es war immer die falsche. Bisher konnte ich noch nicht verstehen, wieso es ausnahmslos jedem Supermarktbesucher mit dem ich spreche so geht. Denn schließlich muss es ja auch Menschen geben, die immer an der schnellsten Kasse anstehen, das wäre doch nur logisch. Aber es gibt sie nicht, diese Menschen. Supermarktphänomen!
In meinem neuen Supermarkt, ein toom - was schon in der Namensgebung unfassbar hässlich ist -, stehe ich nicht nur ständig an der falschen Kasse. Nein da gibts viele spannende Sachen. Zum Beispiel scheint es keine Klimanlage zu geben. Einzig im hinteren Teil des gigantischen Marektes ist es kühl, was wohl daran liegt, dass dort die Kühl- und Gefriertruhen stehen. Bereits 30 Meter vor den Kassen wird es wieder heiß. Abnorm heiß. Also rund 10 Grad heißer als vor der Tür. Eine Zumutung nicht nur für die Kassiererinnen, die allerdings so nie gesehen dümmlich vor sich hin starren, dass sie die Temperaturen und ihre vor Schweiß triefenden Kunden gar nicht wahrnehmen. Stoisch ziehen sie Artikel für Artikel über den Scanner. Den Preis sagen sie gar nicht erst an. Vielleicht können sie gar nicht sprechen. Hitzeunempfindliche Avatare aus einer Fehlproduktion, bei der man vergaß an die Gestaltung des Äußeren einen Designer zu setzen?
Insgesamt 16 Kassen hat der tolle toom. Besetzt sind grundsätzlich nur 2 bis 6 Kassen. Dementsprechend lange sind die Schlangen am Abend. Doch das stört weder die Kassiererinnen - die merken ja nichts - noch das extremst spärlich in der Verkaufshalle vetretene Verkaufspersonal. Das hat zur Folge, dass die sonst so zurückhaltenden Hanseaten ein bisschen aggressiver werden. Da fährt man sich schon mal in die Hacken oder gleich über den Fuß. Meiner ist jetzt aufgeschürft, blau, bewegungseingschränkt und tut weh.

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